Erstmals engagiert sich in diesem Jahr die Gesamtschule Waltrop am bundesweit organisierten Anne Frank Tag. Über 600 Schulen in Deutschland beteiligen sich 2022 an dem Aktionstag gegen Antisemitismus und Rassismus. Das ist ein neuer Anmelderekord. Seit 2017 organisiert das Anne Frank Zentrum den Aktionstag rund um Anne Franks Geburtstag am 12. Juni. Mit dem Anne Frank Tag will das Anne Frank Zentrum an Anne Frank und den Holocaust erinnern und das Engagement von Kindern und Jugendlichen für eine demokratische Gesellschaft stärken. Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 geboren. Sie ist eines der bekanntesten Opfer des Holocaust. Das Motto des diesjährigen Anne Frank Tages ist »Freundschaft«. In den Lernmaterialien für die Schulen werden wichtige Freundschaften von Anne Frank in der Zeit des Nationalsozialismus vorgestellt. Außerdem wird auf die Bedeutung von Freundschaft in der Gegenwart eingegangen.
Lehrerin Birgit Schäfer hat im Rahmen der Demokratiearbeit an der Gesamtschule Waltrop die Idee zur Teilnahme gehabt und kurz vor den Sommerferien einen jahrgangsübergreifenden Projekttag mit ihren Kolleg:innen organisiert. Die Schüler:innen des 7.bis 9. Jahrgangs werden sich am Montag, den 20. Juni in unterschiedlichen Unterrichtsformen dem Thema nähern. Eine Plakatausstellung, ein Video-Interview mit Anne Franks Freundin Hannah Pick-Goslar, die den Holocaust überlebt hat, sowie weitere digitale und analoge Lernmaterialien, bilden dabei die Basis des Projekts
Ziel des Anne Frank Tages 2022 ist es, die Schüler:innen über das Thema »Freundschaft« in Bezug auf Antisemitismus, Rassismus und weitere Formen der Diskriminierung zu sensibilisieren. Zu den Lernmaterialien gehört die Ausstellung »Freundschaft«. Auf sieben großformatigen Plakaten, die sowohl gedruckt als auch online zur Verfügung stehen, wird die Lebensgeschichte von Anne Frank anhand historischer Fotografien erzählt. Auf den Plakaten sieht man Anne Frank, die fröhlich mit acht Freund:innen am 12. Juni 1939 ihren zehnten Geburtstag feiert. Drei Jahre später bricht Annes Kontakt zu ihren Freund:innen ab. Anne muss mit ihrer Familie untertauchen und sich vor den Nationalsozialisten in einem Hinterhaus in Amsterdam verstecken. Zu sehen sind weiterhin Fotos von Anne und ihren Freund:innen beim gemeinsamen Spiel 1937 sowie in den Sommerferien im Juni 1941 in Beekbergen. Die Ausstellung thematisiert Anne Franks Angst um ihre Freundin Hannah Pick-Goslar und das erneute Zusammentreffen von Anne und Hannah im Konzentrationslager Bergen-Belsen. »Anne stellte sich in ihrem Tagebuch die Frage, warum sie, Anne, auserwählt wurde, um zu leben, und ich, Hannah, womöglich sterben musste. Das Gegenteil wurde wahr. Deshalb fühle ich mich verpflichtet, so viel wie möglich über sie zu erzählen.« sagt Hannah Pick-Goslar.